Wie schon eine Woche zuvor in Kristiansand hat es die SG BBM Bietigheim verpasst, eine kämpferisch überragende Leistung mit einem Punktgewinn zu krönen. Am 12. Spieltag der EHF Champions League unterlag das Team von Cheftrainer Markus Gaugisch in einer spannenden Partie mit 25:27 (12:15) gegen das rumänische Spitzenteam CSM Bucuresti.
In der Ludwigsburger MHPArena wartete mit CSM Bucuresti nicht nur eines der besten Teams Europas um die viermalige Welthandballerin Cristina Neagu, sondern auch ein lautstarker rumänischer Anhang unter den 2.105 Zuschauern auf die SG BBM Bietigheim. In einer entsprechenden Atmosphäre entwickelte sich von Beginn an eine umkämpfte und temporeiche Partie. Die Gäste aus der rumänischen Hauptstadt legten stets vor, die SG BBM glich aus. Doch nach dem schnellen Beginn mit vier Toren in den ersten 150 Sekunden, schlichen sich auf beiden Seiten vermehrt Fehlwürfe und Schrittfehler ein. So mussten die 2.105 Zuschauer fast drei Minuten auf den nächsten Treffer warten. Das Spiel blieb aber weiter ausgeglichen und Inger Smits besorgte in der siebten Minute die erste Bietigheimer Führung. Bukarest ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und schlug schnell wieder zurück.

Mitte der ersten Hälfte wurde es turbulent: Nachdem Veronika Mala bei einem Wurf im Sprung von Emilie Hegh Arntzen gefoult wurde, sah die norwegische Nationalspielerin die verdiente rote Karte. Insgesamt kassierten die Gäste im ersten Durchgang bereits vier Zwei-Minuten-Zeitstrafen, aufgrund der überharten Gangart für viele SG-Anhänger dennoch zu wenig. Der EHF Champions League-Sieger von 2016 spielte einen Drei-Tore-Vorsprung heraus, so dass es für die SG-Ladies mit einem 12:15-Rückstand in die Halbzeit ging.
Nach der Pause kam bei den Gastgeberinnen basierend auf der überragenden SG-Torhüterin Melinda Szikora hellwach zum zweiten Durchgang aus der Kabine. Kim Naidzinavicius traf zum schnellen 13:15. Anschließend blieben die Bietigheimerinnen, auch dank ihrer immer stärker werdenden ungarischen Nationaltorhüterin, auch in 57 Sekunden doppelter Unterzahl ohne Gegentor. In der Offensive zeigte sich die Gaugisch-Sieben deutlich treffsicherer als in den ersten 30 Minuten und Trine Østergaard brachte die Gastgeberinnen mit dem 17:16 in der 38. Minute wieder in Führung. Naidzinavicius, am Ende mit fünf Treffern gemeinsam mit Kelly Dulfer beste Bietigheimer Werferin, erhöhte den Vorsprung 120 Sekunden später sogar auf zwei Tore – 18:16.
Bukarests Trainer Adrian Vasile reagierte mit einem Wechsel zwischen den Pfosten, brachte Evelina Eriksson für Laura Glauser und in der Offensive die siebte Feldspielerin. Eine Minute konnten die SG-Ladies die Führung noch halten, mussten Mitte der zweiten Hälfte aber erst den Ausgleich durch Neagu per Kempa-Trick bei drohendem Zeitspiel und wenig später den erneuten Rückstand hinnehmen.
Bietigheim blieb weiter dran, schaffte es aber nicht mehr entscheidend zurückzuschlagen. Als 90 Sekunden vor dem Ende Handballgeschichte geschrieben wurde, war das Spiel entschieden: Neagu traf per sehenswertem Leger zum 27:23 für die Gäste und erzielte damit ihr 1000. Champions League-Tor. Das waren vor ihr mit Anita Görbicz und Jovanka Radicevic nur zwei weiteren Spielerinnen gelungen.
Cheftrainer Markus Gaugisch: „Nach der Halbzeit kamen wir super zurück. Leider haben wir im 7-6 keine Lösungen gefunden. Außerdem haben wir 20 technische Fehler im Spiel gemacht. Am Ende reicht das gegen so einen starken Gegner nicht.“
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