Foto: Hans-Christian Wagner

Die Heimspiele in der Saison 2022/23 waren für die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg bislang eher rar gesät: Erst viermal durften die Fans ihre Bunkerladies in der Sporthalle an der Dechbettener Brücke anfeuern. Mit dem Heimspiel am Samstag gegen die SG Schozach/Bottwartal (Anwurf: 18 Uhr), dem Pokal-Achtelfinale gegen die HSG Bensheim/Auerbach am Freitag, 2. Dezember und dem Gastspiel von Tabellenführer Frisch Auf Göppingen am 10. Dezember steht nun allerdings gleich ein Heimspiel-Dreierpack innerhalb von nur 15 Tagen an.

Angesichts des Plus an Auswärtsspielen ist der aktuelle dritte Tabellenplatz im Sechszehner-Feld umso bemerkenswerter. Acht Spiele sind die Regensburgerinnen mittlerweile ungeschlagen, in der Liga konnten zuletzt fünf Siege in Serie gefeiert werden. Mit einem weiteren Erfolg wäre nicht nur der Oktober golden, der November würde ebenfalls eine makellose Bilanz aufweisen. Doch auch wenn der Trend klar für den ESV spricht, darf der Liganeuling aus dem Landkreis Heilbronn auf keinen Fall unterschätzt werden. Die SG wird angeführt von einer alten Bekannten: Natascha Weber trug sieben Spielzeiten das ESV-Trikot, bevor es den Publikumsliebling aus privaten Gründen nach Baden-Württemberg zog. Für die Aufstiegsrelegation im Frühjahr 2021 kehrte die „verlorene Tochter“ wieder in die Oberpfalz zurück und feierte den Aufstieg. Dieses Kunststück gelang der 26-Jährigen in der vergangenen Runde auch direkt mit ihrem neuen Verein. Unter dem neuen Trainer Jürgen Krause, der nach wenigen Spieltagen Rouven Korreik beerbte, ist Weber der Dreh- und Angelpunkt des Schozacher Spiels. Mit 44 Treffern belegt die Spielmacherin zudem Platz sieben der Torschützenliste. Im Zusammenspiel mit der bundesligaerfahrenen Allrounderin Elena Fabritz (19 Tore), Halblinks Lisa Loehnig (34) und dem erst 16-jährigen Linkshändertalent Lara Däuble (28) bildet sie den Nukleus der SG-Offensive.

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Mit Schozach/Bottwartal kreuzte der ESV bereits beim Vorbereitungsturnier in Waiblingen die Klingen und konnte nach 50 Spielminuten mit 23:19 die Oberhand behalten. Die Karten sind jetzt aber neu gemischt – auch weil ein neuer Übungsleiter, Vater der ehemaligen Welthandballerin Nadine Krause, nun das Zepter schwingt. Am vergangenen Wochenende feierte Jürgen Krause beim 23:23 gegen Rödertal seinen ersten Punktgewinn mit seinem neuen Team. Mit jetzt 3:13 Punkten belegen die Schwäbinnen zwar den vorletzten Platz, aber das rettende Ufer ist durchaus noch im Blickfeld: Bremen und Mainz, die die ersten Nichtabstiegsplätze belegen, haben nur einen Zähler mehr ergattert. Da täten Bonuspunkte in der Oberpfalz naturgemäß sehr gut.

Die Regensburgerinnen wollen sich ihrerseits verstärkt auf ihr eigenes Spiel konzentrieren. „Die SG braucht im Kampf um den Klassenerhalt Punkte und wird alles geben. Dazu kennt Naschi den Großteil unserer Mannschaft aus dem Effeff. Wenn wir es trotzdem wie in den letzten drei Spielen schaffen, über 30 Tore zu werfen, stehen die Chancen auf einen Sieg sehr gut“, sagt ESV-Trainer Csaba Szücs. Diese Marke konnte Schozach bislang nur im ersten Spiel beim 31:30 über Mainz-Bretzenheim überspringen. An der Donau soll dies auf keinen Fall gelingen. Die Bunkerladies wollen mit ihren Fans im Rücken ordentlich Druck aufbauen, so Ballgewinne provozieren und auf eigenem Parkett weiter ungeschlagen bleiben. Szücs hofft, dass er die ein oder andere personelle Alternative mehr als zuletzt zur Verfügung haben wird. Für die Rückkehr von Kreisläuferin Sara Mustafic sieht es in jedem Fall gut aus. 

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