Foto: Ralf Bilo
Die Partie zwischen den Meenzer Dynamites und den Gästen aus Leipzig sollte wie schin in der vergangenen Runde erneut in einem dramatischen Finish und einem 30:31 enden, doch diesmal mit dem besseren Ende für den HCL. Die Meenzer Dynamites schafften es nicht, sich mit zwei Punkten für 55 gute Minuten zu belohnen und verspielten in der Schlussphase noch eine Viertore-Führung.
Dabei begann die Partie gut aus Sicht von Mainz. Elisa Burkholder setzte mit dem Ersten ihrer insgesamt 7 Treffer nach 48 Sekunden die erste Dynamites Führung. Danach entwickelte sich direkt die erwartet spannende und temporeiche Begegnung. Zunächst mit Vorteilen für den HCL, der bis zur 12. Minute vorlegte. Doch die Dynamites blieben konzentriert, und spielten über gelungene Aktionen im Zusammenspiel mit dem Kreis die HCL-Abwehr immer wieder aus. Die Begegnung zeigte bis zur 22. Minute keinen Unterschied zwischen dem 3. und dem 10. und zeigte erneut, dass die 2. Bundesliga in dieser Saison brutal ausgeglichen ist.
Nach einer starken Parade von Torfrau Lena Schmid, die für Kristin Schäfer ins Tor kam, legten die Dynamites noch eine Schippe drauf. Simone Karl mit einem schönen Tempotreffer, Larissa Platen und Elisa Burkholder legten jetzt den Grundstein für die Mainzer Zweitore-Führung, und nach zwei erneuten überragenden Paraden von Lena Schmid sorgten Larissa Platen und Julie Jacobs für ein Viertore-Polster (19:15 28. / 20:16 29.), mit dem es in die Halbzeit ging.

Nikoletta Nagy bestätigte das auch im Rückblick: „Wir haben eine gute erster Halbzeit gespielt, sowohl was die Lösungen gegen die Aktionen des HCL betrifft, als auch in der Chancenverwertung. Allerdings haben wir auch schon nicht so sattelfest in der Abwehr gestanden, wie ich mir das gewünscht habe. Immer wieder kam es zu Fehler in der Absprache, und die Bereitschaft, den HCL-Angriff über Stops zu stören, fehlte. Erfreulich waren die 20 Treffer, mit den wir uns den Halbzeitstand erarbeitet haben.“
Der Vorsprung hielt mit Kampf auf beiden Seiten bis zur 55. Minute, und niemand ahnte zu dieser Zeit, dass Saskia Wagners Treffer zum 30:26 bei 54:28 auf der Uhr der letzte Mainzer Torerfolg bleiben sollte. Der HCL kam jetzt mit reichlich Glück zurück in die Begegnung, während sich in der entscheidenden Phase auf Mainzer Seite die Fehler in Angriff und Abwehr zur Unzeit zurückmeldeten und Überzahlsituationen nicht genutzt wurden. Nachdem dann der letzte Mainzer Angriff auch noch viel zu überhastet abgeschlossen wurde, nutzte der HCL der Gunst der Stunde und Julia Weise setzte den Lucky Punch mit der Schlusssekunde zum 30:31 Endstand.
Eine ebenso wie ihr Team enttäuschte Trainerin Nikoletta Nagy sah eine 2. Halbzeit, die schon „stockend begann. Wir haben im Überzahlangriff dann zu oft falsche Entscheidungen getrof- fen und konnten unsere Führung nicht weiter ausbauen. Mit der Umstellung der gegnerischen Abwehr haben wir uns schwergetan und leider stand unsere Deckung weiterhin nicht so kompakt, wie wir das besprochen haben. Dennoch halten wir bis zur 54 unsere Führung.“
„Warum wir dann so völlig kopflos und hektisch agieren, statt die Angriffe ruhig aufzubauen, ist mir ein Rätsel. Wir suchen viel zu schnelle Lösungen und produzieren Fehler am Stück. Der HCL hat dagegen bis zum Schluss weitergekämpft und uns so sogar noch die beiden Punkte abgeknöpft. Für mich für den Spielausgang entscheidend war die Phase, wo wir in doppelter Überzahl keine Lösungen gefunden haben und im Gegenteil sogar noch ein Tor kassieren.“
Wohlwissend, dass im November Heimspiel-Triple jetzt noch zwei weitere Hammeraufgaben warten, betont Nagy abschließend: „Es wird jetzt wichtig, dass wir unsere Frustration schnell aufarbeiten und uns auf die nächsten Spiele konzentrieren. Wir können gegen jeden Gegner bestehen, müssen aber auch über 60 Minuten das zeigen, was wir können.“
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