Foto: Hans-Christian Wagner

Beim zweiten Auswärtsspiel in Serie wartet auf die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg mit den knapp 700 Kilometern in die Hansestadt Bremen die drittweiteste Anreise der Saison. Das Duell des Tabellendreizehnten (2:6) mit dem Zehnten (4:6) ist für beide Mannschaften richtungweisend: Der SV Werder Bremen steht dabei als Heimteam mehr unter Druck, denn im Falle einer Niederlage würden die Grün-Weißen erstmal um Tabellenkeller festsitzen.

Bremen ist die Mannschaft im 16er-Feld, die tatsächlich noch größere Personalsorgen als der ESV aufweist: Mit Naomi Conze, Sarah Seidel und Chiara Thorn laborieren gleich drei Spielerinnen an Kreuzbandverletzungen. Am vergangenen Wochenende waren zudem Jenice Funke (Außenbandriss im Sprunggelenk), Elaine Rode, Denise Engelke (beide Handverletzungen), Mathilda Häberle (Knieverletzung), Maren Gajewski (Mandelentzündung) und Merle Heidegott (grippaler Infekt) nicht einsatzfähig. Deshalb wurde das Heimspiel gegen Nord-Harrislee von der Spielleitenden Stelle auf Antrag des SV verlegt, da das Team laut Vereinsangaben sonst mit weniger als sieben Spielerinnen hätte auflaufen müssen.

Im Regensburger Lager geht man davon aus, dass mindestens die erkrankten Spielerinnen diesmal wieder mit an Bord sein werden und der SV sich ansonsten aus seiner in der 3. Liga aktiven Reserve bedienen müsste. Am Dienstagmorgen gab Werder die Verpflichtung der erstligaerfahrenen Linksaußen Alina Otto (zuletzt beim Bundesligisten HSG Bad Wildungen) bekannt, die aber nach einer Knie-OP im Februar wohl noch etwas Zeit für die Rückkehr aufs Parkett benötigen wird.

Die Bunkerladies haben bislang eh gut damit getan, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Trotz der prominenten Ausfälle waren vier der fünf Zweitliga-Partien bislang gut. Dazu zählte auch der Auftritt vor Wochenfrist in Nürtingen. Das 30:30 bedeutete den ersten Auswärtspunkt in der Fremde – und das bereits im zweiten Spiel. Nur der Pfosten verhinderte in buchstäblich letzter Sekunde den Sieg. Den „Zweier“ würde der ESV nun allzu gerne in Bremen holen: „Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie nicht nur heimstark ist, sondern auch auswärts guten Handball abliefern kann“, freut sich Trainer Csaba Szücs über die Wettbewerbsfähigkeit des Liganeulings.

Bei den Feldspielerinnen wird der Coach auf das fast siegreiche Team aus dem Nürtingen-Spiel setzen und hofft zusätzlich auf die Rückkehr von Linkshänderin Julia Smidéliusz. Definitiv ausfallen werden weiterhin Sophia Peter, Anika Bissel und Nicole Lederer. Für ESV Spielmacherin Anna Fuhrmann ist die Fahrt in den Norden eine Heimkehr: Die 26-jährige Deutsch-Britin lernte das Handballspielen rund 25 Kilometer von Bremen entfernt beim aktuellen Drittligisten TV Oyten.