Foto: Hans-Christian Wagner
Viertes Spiel in der 2. Handball-Bundesliga für den ESV 1927 Regensburg und zum dritten Mal geht es gegen ein Spitzenteam: Am Samstagabend um 19:30 Uhr gastiert der Vorjahresvierte TuS Lintfort in der Sporthalle an der Dechbettener Brücke.
Das Team aus Nordrhein-Westfalen kann auf die erfolgreichste Saison seit der Jahrtausendwende zurückblicken. Manch einer mag anführen, dass das gute Abschneiden eng mit der Tatsache verknüpft ist, dass es 2020/21 keine Erstliga-Absteiger im 14er-Feld gegeben hatte. Treffender ist jedoch einfach die Feststellung, dass das Team aus dem westlichsten Teil des Ruhrgebiets einfach eine richtig starke Runde gespielt und 35:17 Punkte geholt hat. Saisonübergreifend konnte kein Gegner in den vergangenen zwölf Spielen auch nur einen Zähler aus Kamp-Lintfort mitnehmen.
Auch in der aktuellen Spielzeit gewann das Team von Trainerin Bettina Grenz-Klein, die mit Ausnahme der Saison 2006/07 bereits seit 20 Jahren den TuS erfolgreich coacht, beide Heimspiele. Vor Wochenfrist bezwang Lintfort mit 28:23 den ESV-Mitaufsteiger MTV Heide. „Das war wohl das schlechteste Spiel in der 2. Bundesliga seit dem Aufstieg. Wir werden unter der Woche analysieren müssen, was die Gründe für diese Leistung waren“, hatte sich Grenz-Klein trotz des Sieges wenig zufrieden gezeigt.
Das schlechteste Spiel seit Wiederaufstieg hatten auch die Bunkerladies am Samstag in Göppingen hingelegt, auch wenn die Stichprobe deutlich geringer ausfällt. Die Analyse ist dafür denkbar einfach: Erstliga-Absteiger Frisch Auf! war qualitativ und vor allem quantitativ deutlich besser besetzt. Die ersatzgeschwächten Regensburgerinnen mussten deshalb der geringen Personaldecke Tribut zollen und verloren mit 23:37. Kein Beinbruch für die Domstädterinnen, die aus dem Hammer-Auftaktprogramm schon zwei Punkte gegen Nord Harrislee erringen konnten.
An diese tolle Leistung müssen die Bunkerladies anknüpfen, wenn sie eine Chance haben möchten. Mit der Unterstützung der Zuschauer im heimischen Bunker ist viel möglich – vielleicht ja auch eine weitere Überraschung. Trainer Csaba Szücs hofft, wieder mehr personelle Alternativen zu haben als in Göppingen. „Wir wollen vor der dreiwöchigen Pflichtspielpause alles reinlegen und die Zuschauer begeistern“, gibt der erfahrene Coach die Zielsetzung vor. Besonderes Augenmerk muss TuS-Rückraumspielerin Prudence Kinlend gelten, die auf die Erfahrung aus mehreren Bundesligajahren in Leverkusen und Göppingen zurückgreifen kann.
Wenn die Regensburgerinnen eine ähnlich gute Deckung wie gegen Berlin und Nord Harrislee stellen können, sollten auch wieder mehr einfache Treffer als gegen Göppingen möglich sein. In jedem Fall erwartet die Zuschauer mit dem aktuellen Fünften (4:2 Punkte) erneut ein attraktiver Gegner, der mit einem Sieg in der Spitzengruppe der heuer aus 16 Mannschaften bestehenden 2. Liga bleiben kann.
Melanie Kapser verstärkt die Bunkerladies
Auch wenn es gegen den Bundesliga-Absteiger und Titelkandidaten Frisch Auf! Göppingen am Samstagabend für die Bunkerladies eine deutliche Niederlage gab, wird Melanie Kapser ihr Debüt im ESV-Trikot wohl nicht vergessen. Die 27-jährige Linksaußen war kurzfristig in den Kader gerutscht und wurde kurz nach dem Seitenwechsel ins kalte Wasser geworfen. Wenige Minuten später gelang Kapser, die als Administrative Coordinator an der TU München arbeitet, dann ihr erstes Tor für ihren neuen Verein. Zuvor hatte die Flügelflitzerin 20 Jahre nur für ihren Stammverein HSG Freising-Neufahrn gespielt.
Der Wechsel war eigentlich schon in der Saison 2020/21 geplant, doch damals verhinderten berufliche Gründe noch das Überstreifen des Bunkerladies-Trikots. „Ich bin froh, dass der Wechsel jetzt geklappt hat. Melanie ist eine ehrgeizige Spielerin, die gut in unsere Mannschaft passt“, freut sich Trainer Csaba Szücs über den Neuzugang. Die ehemalige Auswahlspielerin des Bezirks Altbayern reizt die Herausforderung: „Ich möchte so schnell wie möglich im Team ankommen und zum Erfolg der Mannschaft und dem Ziel Klassenerhalt beitragen“, nennt Melanie Kapser ihre persönlichen Ziele.
Wir freuen uns sehr, wenn euch unser Online-Angebot gefällt. Gerne könnt ihr auch frauenhandball.com mit einem kleinen Beitrag oder mit regelmäßigen Überweisungen unterstützen. Einfach auf den Spenden Button klicken und unsere Berichterstattung via PayPal unterstützen.