Foto: Sascha Klahn / Christian Klein

Am heutigen Donnerstag beginnt die Europameisterschaft in Dänemark. Die deutsche Nationalmannschaft trifft um 18 Uhr im ersten Gruppenspiel auf Rumänien. Vor dem EM-Auftakt schauen wir etwas genauer auf den deutschen Kader und wagen eine Prognose, wie weit es die Mannschaft von Trainer Henk Groener schaffen kann.

In der Gruppe D treffen die deutschen Nationalspielerinnen nicht nur auf Rumänien, sondern auch auf Polen und Norwegen. Setzt man einen Erfolg über Polen und Rumänien voraus, entscheidet wohl das Duell gegen die europäische Topmannschaft Norwegen darüber, wer als Gruppensieger in die Hauptrunde einziehen wird.

Blickt man auf den deutschen EM-Kader, so fällt auf das insgesamt 13 Spielerinnen derzeit mit ihren nationalen Vereinen in der Champions League spielen. Sei es Emily Bölk, Xenia Smits oder Isabell Roch. Der deutsche Kader verfügt mittlerweile über reichlich internationale Erfahrung, die bei einem großen Turnier nicht ganz unwichtig ist.

Tor: Traditionell ist der DHB im Tor bestens besetzt. Mit Dinah Eckerle, Isabell Roch und Ann-Cathrin Giegerich verfügt unsere Nationalmannschaft über drei hervorragende Torfrauen.

Feld: Auch im Rückraum kann Bundestrainer Henk Groener aus dem vollen schöpfen und verfügt über unterschiedliche Spielertypen. Die wurfgewaltigen Emily Bölk, Shenia Minevskaja oder Xenia Smits können für die sogenannten einfachen Tore sorgen und Spielerinnen wie Kim Naidzinavicius und Alina Grijseels können die durchsetzungsfähigen Kreisläuferinnen Luisa Schulze und Julia Behnke in Szene setzen.

Die Schlüsselspielerin: Gibt es eine Spielerin auf die es ganz besonders ankommt? Nein! Die deutsche Nationalmannschaft braucht in jedem Spiel eine geschlossene Mannschaftsleistung. Natürlich kann in jedem Spiel auch eine einzelne Akteurin das gesamte Team mitziehen, doch im Verlauf des Turniers kann die deutsche Mannschaft nur als Einheit Spiele gewinnen. Angefangen von einer konstanten Torhüterleistung, über eine solide Abwehrarbeit, bis hin zur einer effektiven Offensive.

Frisches Blut: Neben den erfahrenen Nationalspielerinnen sorgen Julia Maidhof und Annika Lott für frische Impulse im Kader. Während Lott für die ausgefallene Mia Zschocke kurzfristig nachnominiert wurde und beim Buxtehuder SV unter Vertrag steht, sorgte zuletzt vor allem Julia Maidhof für positive Schlagzeilen. Maidhof zeigte in dieser Saison bereits in der Champions League hervorragende Leistungen und es scheint so, als würde die Rückraumspielerin bei der SG BBM Bietigheim den nächsten Entwicklungsschritt in ihrer Karriere gehen.

Teamgeist: Verfolgt man die Social Media Kanäle des DHB und der Nationalspielerinnen, bekommt man einen guten Eindruck vom tollen Spirit dieses Teams. Die Nationalmannschaft ist eine verschworene Einheit – Teamgeist schlägt individuelle Klasse.

Prognose: Das erreichen der Hauptrunde sollte für den DHB keine Probleme darstellen. Soll es mit dem Halbfinaleinzug klappen, müsste die Mannschaft von Henk Groener in der Hauptrunde die Niederlande oder Norwegen hinter sich lassen. Keine einfache Aufgabe. Gleichzeitig sind Prognosen während des Turniers nur schwer zu treffen. Durch die Situation rund um das Coronavirus besteht immer die Gefahr das Spielerinnen ausfallen und so wichtige Bausteine eines Teams fehlen. Da Deutschland traditionell eine Turniermannschaft ist und dieses Team über sich hinauswachsen kann, wird der Einzug ins Halbfinale gelingen. Ein Hauch Patriotismus kann ja schließlich nicht schaden.

Der Kader im Detail

Tor: Dinah Eckerle (Metz Handball/FRA), Ann-Cathrin Giegerich (Debreceni VSC/HUN), Isabell Roch (Borussia Dortmund)

Feld: Amelie Berger (SG BBM Bietigheim), Marlene Zapf (TuS Metzingen), Ina Großmann (Thüringer HC), Antje Lauenroth (SG BBM Bietigheim), Julia Behnke (Ferencvaros Budapest/HUN), Luisa Schulze (SG BBM Bietigheim), Julia Maidhof (SG BBM Bietigheim), Maren Weigel (TuS Metzingen), Emily Bölk (Ferencvaros Budapest/HUN), Alina Grijseels (Borussia Dortmund), Shenia Minevskaja (SCM Ramnicu Valcea/ROU), Kim Naidzinavicius (SG BBM Bietigheim), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim), Annika Lott (Buxtehuder SV)

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