Foto: Michael Wendling

Die Red Sparrows verlieren beim Tabellenführer aus Berlin das letzte Auswärtsspiel des Jahres mit 32:29. Gegen den Aufstiegsaspiranten überzeugten die Freiburgerinnen mit Mut, Teamgeist und einer sehr starken Leistung.

Wenn der ungeschlagene Tabellenführer zuhause auf den Drittletzten der Liga trifft, sind die Rollen klar verteilt. Dies zeigte sich vor allem in der ersten Halbzeit. Zwar starteten die Red Sparrows gut in den Abend und hielten die Partie die ersten 15 Minuten offen, jedoch lief die Mannschaft von Beginn an einem Rückstand hinterher. 

Die Baustellen in dieser Phase: Die Chancenverwertung und die Abwehr. Defensiv schafften die Red Sparrows es nicht, die Berlinerinnen, welche verletzungsbedingt auf ihre Kapitänin Vesna Tolic verzichten mussten, zu stoppen. Insbesondere Leona Svirakova, welche mit 11 Toren (davon 5 Siebenmeter) beste Werferin des Abends war, und Spielmacherin Simona Kolosove (3 Tore) bereiteten den Freiburgerinnen große Probleme. Offensiv ließen die Red Sparrows noch dazu viele Würfe liegen. 

Beim Pausenstand von 16:11 war für viele Handballfans, die das Spiel live auf sportdeutschland.tv verfolgten, das Spiel schon vorentschieden. Die Mannschaft von Trainer Ralf Wiggenhauser bewies aber abermals diese Saison ihren Kampfgeist und ihren Mut. Mit einer permanenten Manndeckung von Kolosove und einer ständigen 7. Feldspielerin in der Offensive, was viele freie Wurfchancen ermöglichte, gelang den Red Sparrows die Aufholjagd.

Nachdem Angelika Makelko (6 Tore) nach 39 Minuten das Spiel für die Red Sparrows bereits zum ersten Mal ausgleichen konnte, woraufhin den Berlinerinnen aber direkt der erneute Führungstreffer gelang, glich Simone Falk (4 Tore) das Spiel in der 47. Spielminute nicht nur erneut wieder aus, sondern brachte die Red Sparrows dreißig Sekunden später auch zum allerersten Mal an diesem Abend in Führung! 

Den Enthusiasmus der Freiburgerinnen konnten die Gastgeberinnen aber schnell brechen, indem sie mit einem 6:0-Lauf wieder auf fünf Tore von den Red Sparrows wegzogen. Am Ende verloren die Freiburgerinnen das Spiel mit 32:29, zeigten aber eine ihrer stärksten Leistungen der Saison. Nadine Czok war mit neun Toren, davon drei Siebenmeter, vor Angelika Makelko (6) die beste Freiburger Werferin des Abends.

„Das war ein sehr starkes Spiel von uns. Ich denke, wir hätten es verdient gehabt, da etwas mitzunehmen. Wir sind gar nicht so verkehrt gestartet, haben aber leider zu viel verworfen und die Abwehr nicht hinbekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann mutiger spielen und sensationellerweise stand es nach 9 Minuten wieder Unentschieden. Die 7. Feldspielerin hat super funktioniert und wir hatten fast immer eine freie Torwurfchance“, analysierte Wiggenhauser das Spiel im Nachhinein und zeigte sich stolz auf sein Team:““Ein riesen Kompliment an die Mannschaft für diese Leistung und vor allem auch für den Kampfgeist.“

Heute Morgen um 9 Uhr war die Auswärtsfahrt, die am Freitagabend begann, dann offiziell zu Ende. In Berlin verzögerte sich die Abfahrt auf Grund der Untersuchung von Torhüterin Debora D’Arca im örtlichen Krankenhaus. Die 26-Jährige verletzte sich in der zweiten Halbzeit, als sie zurück ins verwaiste Tor eilte, bei einem Zusammenprall mit Nadine Czok, die sich ebenfalls um die Verhinderung eines Berliner Tores aus der eigenen Hälfte bemühte. Debora zog sich dabei eine leichte Gehirnerschütterung, sowie eine Kieferprellung zu.

Spielbericht: HSG Freiburg