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ESV Handball-Damen setzen klaren 28:17-Sieg bei Aufsteiger HSG Würm-Mitte

Die Vorzeichen für das zweite Saisonspiel der Drittliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg hätten wahrlich besser sein können: Nicht nur der „Lockdown Light“ und die vom Deutschen Handballbund bis mindestens 15. November verhängte Spielpause ab 2. November, die auch eine Verschiebung des lang ersehnten Heimauftakts gegen Göppingen am 14. November mit sich zieht, drückte aufs Gemüt: Mit Ex-Vizeweltmeisterin Franzi Peter fehlte kurzfristig noch die Topscorerin aufgrund einer Fußblessur, dazu wurde die kränkelnde Rechtsaußen Annalena Kessler notgedrungen geschont. ESV-Trainer Csaba Szücs blieb so nur das Abschlusstraining am Donnerstag, seine Mannschaft auf die veränderte Aufstellung vorzubereiten. Eine Absage der Partie bei der HSG Würm-Mitte kam für den Titelkandidaten aus Regensburg schon allein aus Fairnessgründen aber nicht in Frage. Im Gegenteil, das verbliebene Aufgebot, das von Rekonvaleszentin Carina Vetter und Lucia Rauh aus der zweiten Mannschaft komplettiert wurde, hatte vor der Zwangspause richtig Lust auf Handball.

Nach der anfänglichen Abtastphase bis zum 5:5-Zwischenstand setzten sich die Oberpfälzerinnen nach und nach ab. Basis dafür war eine starke Abwehrarbeit: Die ESV-Deckung gestattete der in den ersten beiden Saisonspielen 18 Mal erfolgreichen ehemaligen Bundesligaspielerin Saskia Putzke an diesem Abend nur drei Tore. Hätten sich die „Bunkerladies“ im Angriff noch häufiger getraut, den Durchbruch anstelle von Rückraumwürfen in Bedrängnis zu suchen, wäre der zwischenzeitlich auf 12:7 angewachsene Vorsprung noch höher ausgefallen. So konnte der Aufsteiger auf 10:13 verkürzen. Die letzte Wurfmöglichkeit spielte die HSG aber nicht clever genug: So konnte die erneut glänzende Rechtsaußen Nicole Schiegerl nach einem wundervollen Langpass von Torhüterin Natalia Krupa kurz vor der Pausensirene auf den 14:10-Halbzeistand aus Regensburger Sicht stellen.

Nach dem Seitenwechsel hatte der ESV ohne Ausnahmelinkshänderin Peter offensiv eine kurze Durststrecke zu verkraften. Die bärenstarke Deckung vor einer erneut glänzend aufgelegten Keeperin Natalia Krupa konnte dies aber kompensieren: Nur 17 Tore gestattete die Hintermannschaft den Gastgeberinnen und entnervte die Angreiferinnen Würm-Mittes. Nicole Lederer, die viel auf der ungeliebten rechten Seite zum Einsatz kam, kämpfte sich nach einigen unglücklichen Aktionen zurück in die Partie und avancierte zur besten Torschützin der Partie. Die Schlussphase gestaltete der ESV sehr souverän und sicherte sich einen sicheren 28:17-Auswärtssieg. Trainer Csaba Szücs war sichtlich zufrieden: „Ich war im Vorfeld der Partie sicher, dass die Mannschaft die Ausfälle kompensieren würde. Letztendlich hat sie das sehr überzeugend gemacht und wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen.“ Ein Sonderlob des Coaches verdiente sich die erst 16-jährige Sophia Peter, die auf Linksaußen und später als Spielmacherin fast 60 Minuten auf der Platte stand und komplett überzeugte. Psychologisch war der zweite Derbyauswärtssieg in Serie auch mehr wert als zwei Punkte, denn niemand weiß, wie lange die Spielpause dauern wird.

Spielbericht: ESV Regensburg