Foto: Buxtehuder SV

Aufgrund einer desolaten zweiten Halbzeit hat der Buxtehuder SV erstmals in seiner Vereinsgeschichte ein Bundesliga-Spiel gegen die HSG Bad Wildungen und bleibt auswärts in dieser Saison ohne Punktgewinn. Das Team verspielte eine zwischenzeitliche Sechs-Tore-Führung und verlor am Ende verdient mit 27:33. Am kommenden Samstag, 16 Uhr, geht es für den BSV weiter. Dann ist das Spitzenteam Thüringer HC in der Halle Nord zu Gast.

Coronabedingt durften in der Ense-Halle keine Zuschauer sein. So verpassten die Zuschauer in der Anfangsphase eine aggressive BSV-Deckung mit schnellem Umschaltspiel, wie es BSV-Trainer Dirk Leun im Vorfeld gefordert hatte. Unter anderem fing Lone Fischer zwei Bälle ab und verwertete diese im Gegenstoß. Buxtehude führte früh mit 5:1 (8.).

Anschließend entwickelte sich ein temporeiches Spiel. Die Mannschaften ließen keine Zeit für Verschnaufpausen Nach Ballgewinnen ging es blitzschnell nach vorne und Angriffe wurden schnell und erfolgreich abgeschlossen. An der Führung des BSV änderte sich allerdings nichts. Dreieinhalb Minuten vor dem Seitenwechsel erhöhte Luisa Scherer sogar auf 17:11. In den Schlussminuten des ersten Durchgangs stellte HSG-Trainerin Tessa Bremmer auf eine 4:2-Deckung um. Dies hatte Erfolg. Bis zur Pausensirene verkürzten die Gastgeberinnen auf 15:19.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekam der BSV Probleme im Angriff. Das Team kam gegen die erneut umgestellte 6:0-Deckung der HSG nicht mehr zu freien Würfen oder klaren Torchancen. So dauerte es beinahe sechs Minuten, bis Annika Lott den ersten Treffer nach Wiederanpfiff erzielte. Die Schwäche- phase der Gäste nutzten die „Vipers“ um den Anschluss herzustellen. In einer Unterzahl, nach der zweiten Zeitstrafe gegen Isabelle Dölle, glich Maxime Struijs zum 20:20.

Der BSV fand im Angriff weiterhin keine Lösungen. Einzig Paulina Golla traf aus dem Rückraum. Bad Wildungen bekam hingegen im mehr Oberwasser und setzte sich auf 24:21 ab. Leun nahm die zweite Auszeit in der zweiten Hälfte.

Doch auch die erneute Ansprache von Leun verfehlte ihre Wirkung. Während die „Vipers“ sich in einen Rausch spielten, fehlte beim BSV alles was zu Beginn der Partie funktionierte. Im Angriff fehlte die Aggressivität und im Angriff reihten sich technische Fehler und Fehlwürfe aneinander.

Am Ende stand somit eine verdiente 27:33-Niederlage auf der Anzeigetafel. Es ist im 17 Bundesliga-Duell gegen die HSG Bad Wildungen die erste Niederlage für den BSV, der nach der dritten Auswärtspleite in dieser Saison weiterhin punktlos in der Fremde bleibt.

BSV-Trainer Dirk Leun: „Es ist schade, dass wir das Spiel weggegeben haben. Es ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Mir fehlen ein wenig die Worte. Ich habe kurz nach dem Spiel noch keine Erklärung, was in der zweiten Halbzeit passiert ist. Ich bin enttäuscht und entsetzt, dass meine Mannschaft in einem Spiel zwei so unterschiedliche Gesichter gezeigt hat. Die Umstellung von Bad Wildungen nach der Halbzeit hat Wirkung gezeigt. Sie haben uns mit ihrer aggressiven Deckung den Schneid abgekauft. Wir haben keine Kombination mehr gespielt und uns nicht mehr effektiv Chancen herausgespielt. Hinten müssen wir die Härte annehmen. Das fängt schon mit dem letzten Tor vor der Pause an. Da kann die Gegenspielerin vier Sekunden vor Schluss frei aus der Mitte schießen. Es gibt einige Parallelen zu dem Spiel in Halle-Neustadt. Ich werde das Spiel in Ruhe analysieren und bin gespannt, wie die Mannschaft das Spiel im Rückblick analysiert.“

Text: Buxtehuder SV