Foto: Marco Unger

Eine Verletzung zwingt Brigita Ivanauskaite zum vorzeitigen Karriereende. Wie der BSV Sachsen Zwickau vor wenigen Tagen mitteilte, laboriert die Litauerin an einem Knorpelschaden im Knie, welcher eine weitere sportliche Karriere vorerst nicht zu lässt. Der ursprünglich bis zum 30.06.2022 laufende Vertrag zwischen Ivanauskaite und dem BSV wurde einvernehmlich aufgelöst.

Ivanauskaite gab bereits mit 15 Jahren ihr Debüt in der ersten litauischen Liga beim Frauen-Team von Dragunas Viesulas Klaipeda. Im Alter von 17 erfolgte die erste Nationalmannschaftsnominierung und als 18-Jährige wechselte die Rückraumspielerin in die erste norwegische Liga zu Fredrikstad BK. Die 1,85m große Rechtshänderin war bisher ein fester Bestandteil der litauischen Auswahl und nahm an mehreren internationalen Turnieren teil. Vor ihrem Wechsel zum BSV Sachsen Zwickau spielte Ivanauskaite in der zweiten Liga für den HC Rödertal.

Gegenüber frauenhandball.com hat Brigita Ivanauskaite offen über ihr Karriereende gesprochen und sich dabei auch zu ihre persönlichen Zukunft geäußert.

Brigita, waren die nicht aufhörenden Schmerzen im Knie, die durch den Knorpelschaden entstanden sind, der ausschlaggebende Grund für deine Entscheidung?

Ja. Der Schmerz war der Hauptgrund, warum ich diese Entscheidung getroffen habe. Ich hatte mehr als ein Jahr lang dieses Problem. Dennoch trainierte und spielte ich hier in Deutschland und in der Nationalmannschaft ohne Rücksicht auf mein Knie, bis ich teilweise nicht mehr gehen konnte.

Trotz deiner beschriebenen Probleme hast du dich im Sommer für einen Wechsel nach Sachsen Zwickau entschieden. Du hattest also Hoffnung, dass es irgendwann besser werden würde.

Absolut. Ich gab mein Bestes, um nach zwei Operationen wiederzukommen, aber nach einer weiteren MRT-Untersuchung hat mit der Arzt zu verstehen gegeben, dass dies das Ende meiner sportlichen Karriere ist.

Keine Situation, mit der man sich einfach so abfindet.

Natürlich war es schwierig. Ich kann es bis jetzt immer noch nicht verstehen, was passiert ist und das ich nie wieder Handball spielen werde. Dieser Sport ist einfach meine Leidenschaft. Wenn du etwas machst, was dich glücklich macht, dann ist es schwer sich damit abzufinden, es nicht mehr machen zu können. Man braucht wirklich eine gute Mentalität, um damit umgehen zu können.

Deine Familie war in dieser schwierigen Zeit sicherlich an deiner Seite, oder?

Ich habe große Unterstützung von meiner Familie und meinem Freund. Man muss kein Handballspieler sein, um zu verstehen, wie schwer es ist, nicht mehr seiner Leidenschaft nachgehen zu können.

Weißt du schon wie es für dich beruflich und in Zukunft vielleicht auch sportlich weitergehen wird?

Es ging alles so schnell, dass ich nicht über einen Plan B oder meine Zukunft nachdenken konnte. Aber ich habe meinen Freund hier bei mir und er spielt auch Handball, sodass ich während dieser Saison auf jeden Fall in Deutschland bleiben werde. Was danach kommt, ist noch nicht klar.

Gibt es derzeit überhaupt eine Möglichkeit auf ein Comeback?

Nein! Zum jetzigen Zeitpunkt wird ein Comeback nicht möglich sein.