Foto: Königsborner SV

Wie mittlerweile fast alle Handballvereine befindet sich auch der Königsborner SV derzeit in der Vorbereitung auf die Saison 2020/21. Die Handballdamen des KSV wurden in den vergangenen Wochen mit einigen Herausforderungen konfrontiert, gehen die Mission Klassenerhalt in Liga drei aber dennoch mit viel Vorfreude und Motivation an.

Insgesamt mussten die Damen des Königsborner SV sechs Stammspieler ziehen lassen und dementsprechend eine nahezu komplett neue Mannschaft aufbauen. Wäre das nicht schon kompliziert genug, steht dem Drittligisten ab September auch die gewohnte Trainings- und Spielhalle nicht mehr zur Verfügung. Der Kreis Unna sperrt Anfang September die Kreissporthalle und funktioniert diese, gemäß dem Notfallplan des Kreises Unna, zu einem Coronatestzentrum um. Der KSV muss somit nicht nur eine in eine neue Halle umziehen, sondern auch die festgesetzten Trainingstage tauschen und umlegen. Die Stadt und der Kreis machten dem Vorstand Bernd Kuropka allerdings leicht und sorgten für eine vernünftige Ausweichmöglichkeit. „Wir sind dem Königsborner SV dankbar für seine beispielhafte Kooperationsbereitschaft bei einer gemeinsamen Problemlösung. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund einer bewährten Aufbau- und Ablauforganisation für den Betrieb der Kreissporthalle sowie aufgestellter Hygienekonzepte“, so Oliver Böer von der Stadt Unna.

Auch KSV-Trainer Kai Harbach macht mit seiner Mannschaft das Beste aus der Situation: „Sicherlich ist diese Situation aus organisatorischer Sicht eine Katastrophe. Wir müssen uns an eine komplett neue Umgebung und eine viel größere Halle gewöhnen. Dass wird noch eine Weile dauern, ist aber nicht zu ändern. Das Team ist in dieser schwierigen Phase jedenfalls noch mehr zusammen gewachsen.“

Foto: Königsborner SV

Ans Aufgeben hat der Königsborner SV zur keiner Sekunde gedacht. Zwar war in den lokalen Medien teilweise zu lesen, dass aufgrund der unklaren Hallen-Situation auch an ein Rückzug vom Spielbetrieb gedacht wurde, allerdings bestreitet das Cheftrainer Harbach gegenüber frauenhandball.com deutlich: „Wenn es sportlich in der kommenden Saison für den Klassenerhalt nicht reichen sollte werden wir das akzeptieren, allerdings schon vorher den Kopf in den Sand zu stecken passt nicht zu unserer DNA. Wir haben trotz der immensen Herausforderungen zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht aufzugeben oder uns vom Spielbetrieb abzumelden. Wir sind hier in unserem Handballkreis die höchstspielende Mannschaft, dieses Standing wirft man nicht einfach so weg.“

Sportlich gesehen wird es für den KSV in Liga 3 alles andere als einfach. In der Nord-West Staffel zählen unter anderem die Zweitvertretungen aus Oldenburg, Blomberg-Lippe und Dortmund zu den Gegnern des KSV. Zudem hat der Kader des Königsborner SV während der Sommerpause ein komplett neues Gesicht bekommen. So sind unter anderem Jona Krollmann, Jessica Hackerts und die beiden Torfrauen Teresa Jünner und Jana Möllmann neu beim KSV. Nach dem Abgang von zahlreichen Stammspielerinnen und absoluten Leistungsträgerinnen wie zum Beispiel Ana Lena Bergmann, die zum TV Beyeröhde in die zweite Liga gewechselt ist, haben die Verantwortlichen des KSV bei der Verpflichtung neuer Spielerinnen vor allem auf den Charakter potenzieller Neuzugänge geachtet. „Uns war wichtig das wir Spielerinnen finden, die charakterlich und menschlich zu unserem Verein und zu unserer Mannschaft passen. Ich kann bereits jetzt schon sagen, dass sich alle Neuen bestens integriert haben und sich darüber hinaus auch sportlich als Gewinn erweisen“, schwärmt Kai Harbach von seinem Team.

Foto: Königsborner SV

Bei der Mission Klassenerhalt setzt der Coach dementsprechend auch auf den Teamgeist und gute Stimmung: „Eine Mannschaft ist immer nur so gut, wie die Stimmung in der Halle und auf der Bank. Wenn wir als Gemeinschaft auftreten, können wir in jedem Spiel konkurrenzfähig sein und auch den Favoriten ein Bein stellen.“

Ob der Königsborner SV auf seine treuen Fans zählen kann, ist aktuell noch offen. Zwar arbeiten die Verantwortlichen des KSV im Hintergrund auf Hochtouren an einem passendes Hygienekonzept, allerdings weiß natürlich keiner, wie sich die Situation rund um das Coronavirus im Oktober darstellen wird. „Wir hoffen natürlich das unsere treuen Fans zukünftig wieder dabei sein können. Unabhängig davon wollen wir in der Saison 2020/21 Werbung für unseren Sport machen und die Menschen in Unna für unseren Verein begeistern“, so Cheftrainer Harbach, der mit dem KSV bereits in seiner vierte Saison geht.

Der Kader des Königsborner SV:

Torfrauen: Teresa Jünner und Jana Möllmann

Außen: Julia Feldmann, Celine Pelz und Jenny Fastnacht

Rückraum: Ricarda Köppel (Kapitänin), Hanna Wrede, Jona Krollmann, Melanie Webers, Celine Prasch, Jana Liese, Sandra Mastalerz, Maike Esterhaus, Anna Hering und Nell Hering

Kreis: Jessica Hackerts

Das Trainerteam:

Cheftrainer: Kai Harbach

Co-Trainer: Robert Korvers

Physio: Louis Winter