Foto: Jörg Dembinski

In den nächsten Tagen werden wir auf frauenhandball.com in regelmäßigen Abständen eine ausführliche Saisonvorschau für den ein oder anderen Erst-und Zweitligisten veröffentlichen. Wir haben uns bei den Verantwortlichen umgehört und erfahren somit aus erster Hand, wie der jeweilige Verein die kommende Spielzeit einschätzt. Beginnen werden wir heute mit dem Bundesligisten Kurpfalz Bären Ketsch. Die Bären werden auch in der Saison 2020/21 um den Klassenerhalt spielen.

Das Trainerteam:

Seit Mitte Februar ist Adrian Fuladdjusch für die Bundesligamannschaft der Kurpfalz Bären tätig. Fuladdjusch übernahm das Amt Anfang des Jahres von Katrin Schneider und war zeitgleich auch für die zweite Mannschaft der Bären tätig. Nun liegt der Fokus des ehrgeizigen Trainers voll und ganz auf der Bundesliga. Gemeinsam mit Co-Trainer Christian Lange und den beiden Torwarttrainern Eva Düllberg und Dirk Schatek arbeitet Fuladdjusch derzeit daran, die TSG Ketsch auf die zweite Saison in der 1. Liga vorzubereiten.

Adrian Fuladdjusch, Geschäftsführer und Cheftrainer der TSG Ketsch (Foto: Kurpfalz Bären)

Zu- und Abgänge:

Die Kurpfalz Bären Ketsch setzen in der kommenden Saison auf den Faktor Konstanz. Im Kader des Bären gab es im Sommer nur wenig Bewegung. Neben Torhüterin Sabine Stockhorst, die aus privaten Gründen den Bundesligisten verließ, entschied sich auch Carmen Moser für eine sportliche Veränderungen. Moser steht nun bei der Neckarsulmer Sport-Union unter Vertrag. Der Abgang von Moser trifft die Kurpfalz Bären hart, denn die Rückraumspielerin war ein wichtiger Bestandteil im Team der TSG und die Verantwortlichen hätten Carmen Moser gerne auch weiter an den Verein gebunden.

Als einzigen Neuzugang setzt der Bundesligist auf Jule Haupt, die aus der eigenen Jugend in der Kader aufrückt und sich nun bei den Seniorinnen beweisen wird. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass die Bären auch aus finanziellen Gründen auf weitere Verpflichtungen verzichten mussten. Gleichzeitig kann die niedrige Fluktuation im eigenen Kader auch ein Vorteil während einer Saison sein. Die Mannschaft kennt sich und weiß, wie sich die einzelnen Spielerinnen in brenzligen Situationen verhalten. Teamgeist kann mangelnde individuelle Qualität bis zu einem gewissen Punkt schließlich immer kompensieren.

Der Kader im Detail:

Torfrauen: Leonie Moormann und Johanna Wiethoff, Rechtsaußen: Sophia Somerrock, Sina Michels und Saskia Fackel, Linksaußen: Rebecca Engelhardt, Rückraum: Jule Haupt, Samira Brand, Verena Oßwald, Lea Marmodee, Cara Reuthal, Amelie Möllmann, Lara Eckhardt, Kreis: Elena Fabritz und Lena Feinlier

Die Spielführerin:

Die Kurpfalz Bären Ketsch werden in der kommenden Saison von Sina Michels angeführt. Michels, die mit ihren 27 Jahren schon zu den erfahreneren Spielerinnen im Team gehört, ist eines der Gesichter der TSG Ketsch. Seit 2003 steht die Außenspielerin bei der TSG unter Vertrag und hat quasi alles Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt. Sina Michels wird mit ihrer Erfahrung und ihrer dynamischen Spielweise als Leistungsträgerin vorweg gehen und das junge Team der Bären durch eine anspruchsvolle Saison führen müssen.

Sina Michels wird die Bären auf dem Parkett durch die Saison führen. (Foto: Kurpfalz Bären)

Dafür stehen die Kurpfalz Bären:

Bei der Frage wofür die Kurpfalz Bären in der Saison 2020/21 stehen werden, schwingt Cheftrainer Adrian Fuladdjusch keine großen Reden: „Wir wollen in jedem Spiel leidenschaftlich auftreten und das unabhängig vom Spielstand.“ Haltung zeigen ist sicherlich das richtige Motto für den Bundesligisten, gerade wenn damit zu rechnen sein wird, dass die TSG wohl in den meisten Spielen als Verlierer vom Parkett gehen wird.

Foto: Jörg Dembinski

Die Schlüsselspielerin:

Beim Underdog wird das Team der Star sein. Nur durch eine geschlossene Mannschaftsleistung können die Kurpfalz Bären den Klassenerhalt schaffen. „Zwei im Tor und 12 im Feld, es sind alle Spieler gefordert“, beantwortet Fuladdjusch die Frage nach einer Schlüsselspielerin. „Zudem wird es wichtig sein, dass alle Spielerinnen gesund bleiben, wir können nur als Mannschaft gewinnen“, ergänzt der Trainer.

Der Meistertipp der TSG:

Die Kurpfalz Bären Ketsch sehen Borussia Dortmund als klaren Meisterschaftsanwärter.

Diese Mannschaften werden um den Klassenverbleib spielen:

Die TSG sieht nicht nur sich als möglichen Abstiegskandidaten, sondern auch den FSV Mainz 05, Union-Halle Neustadt und Buchholz-Rosengarten.

frauenhandball.com Prognose:

Die Kurpfalz Bären Ketsch werden von Beginn an um den Ligaverbleib spielen. Da sind sich natürlich auch alle im Verein einig. Ein erneuter Klassenerhalt wäre ein großer Erfolg für die TSG Ketsch. Schaut man auf den Spielplan der Bären, so wird deutlich, dass die Mannschaft von Trainer Fuladdjusch wohl erst am vierten Spieltag realistische Chancen auf einen Punktgewinn haben wird. An den ersten drei Spieltagen trifft die TSG auf den Thüringer HC, Blomberg-Lippe und Neckarsulm, ehe dann das Duell gegen Halle-Neustadt auf dem Programm steht. In den meisten Ligaspielen werden die Kurpfalz Bären kaum überraschen können, dementsprechend sind gerade die Duelle gegen Mainz, Halle und Rosengarten-Buchholz entscheidend dafür, ob der Klassenerhalt gelingen kann.

Foto: Jörg Dembinski