Auch die Werkselfen von Bayer 04 Leverkusen befinden sich seit einiger Zeit in der Vorbereitung auf kommende Spielzeit. Nicht mehr mit dabei ist Pia Adams. Die junge Rückraumspielerin zieht sich aufgrund einer langwierigen Verletzung vom Leistungssport zurück. Für die Verantwortlichen der Werkselfen kam diese Entscheidung durchaus überraschend.

Nach zwei überaus erfolgreichen Jahren beim TV Beyeröhde, entschied sich Pia Adams im vergangenen Jahr dazu, den Sprung in die Bundesliga zu wagen. Bei Bayer Leverkusen sollte es im zweiten Anlauf endlich gelingen, sich als Bundesligaspielerin zu etablieren. Immerhin wurde Adams bei den Werkselfen ausgebildet und gefördert, ehe es die groß gewachsene Rückraumspielerin nach Wuppertal zog und sie so Ausbildung und Handball besser vereinbaren konnte. Bei den Handballgirls entwickelte sich Pia Adams schnell zu einer Leistungsträgerin. Vor allem in der Saison 2018/19, bildete Adams mit Johanna Heldmann ein kongeniales Rückraum-Duo.

Pia Adams zieht sich vom Leistungssport zurück. (Foto: Jörg Dembinski)

Auch die ersten Wochen bei den Werkselfen verliefen vielversprechend. Adams gehörte fest zum Kader und auch der damalige Trainer Robert Nijdam setzte auf die wurfgewaltige Rückraumspielerin. Im Laufe des Oktobers wurde Pia Adams aber dann von einer Blessur heimgesucht und konnte bis zuletzt kein weiteres Spiel mehr für die Werkselfen bestreiten. Eine Entzündung im Fuß stellte sich als hartnäckige und vor allem langwierige Verletzung heraus. Diese Verletzung sorgte nun auch dafür, dass Adams auf die Verantwortlichen der Werkselfen zu kam und um eine Vertragsauflösung bat. Eine Entscheidung, die die junge Handballerin sicherlich nicht gerne getroffen hat, doch die Gesundheit geht eben vor. Die Werkselfen stehen nun vor einer schwierigen Situation.

„Wir hatten Pia Adams für die kommende Saison voll eingeplant und waren daher sehr überrascht, dass Pia eine Woche vor Trainingsstart mit der Bitte um Vertragsauflösung auf uns zu kam“, so Geschäftsführerin Renate Wolf exklusiv gegenüber frauenhandball.com. Für Bayer Leverkusen kommt die Entscheidung von Pia Adams zu keinem günstigen Zeitpunkt, schließlich ist ein Ersatz für den linken Rückraum zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz so leicht zu finden. „Natürlich stehen wir nun vor der schwierigen Aufgabe, eine passende Spielerin für unseren Kader zu verpflichten. Wir wollen nicht irgendeine Spielerin zu uns holen, nur weil sie verfügbar ist. Ein Neuzugang muss zu unserem Konzept und in unsere vorhandene Mannschaft passen“, kommentiert Wolf die Suche nach einer Nachfolgerin für Adams.

Werkselfen-Geschäftsführerin Renate Wolf: „Pia hat einen sauberen Charakter, ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute.“ (Foto: Jörg Dembinski)

Unabhängig vom ungünstigen Zeitpunkt der Entscheidung Adams, bedauert die Geschäftsführerin den gefassten Entschluss der 24-jährigen: „Ich persönlich habe wirklich gehofft, dass die lange Pause und das individuelle Aufbautraining dazu beiträgt, dass Pia wieder voll und ganz zu ihrer Leistungsstärke zurück findet. Sie ist eine Spielerin die man immer gern in einem Team hat. Eine große wurfgewaltige Spielerin, gepaart mit einer tollen Athletik, findet man nicht so einfach. Pia hat einen sauberen Charakter und ich wünsche ihr für die Zukunft wirklich alles Gute. Es gibt eben auch ein Leben nach dem Sport.“

Fotos: Jörg Dembinski