Am Samstag kommt es in der 2. Handballbundesliga zum Derby zwischen dem HSV Solingen-Gräfrath und dem TV Beyeröhde-Wuppertal. Anwurf in der Klingenhalle st um 18.15 Uhr. Kurz vor dem brisanten Duell haben wir uns mit dem Abteilungsleiter der Handballgirls, Stefan Müller, über die derzeitige Situation des TVB unterhalten.
Als Tabellendreizehnter laufen die Handballgirls ihren Ansprüchen deutlich hinterher, welche Gründe hat dies aus Ihrer Sicht?
Man muss zuerst einmal festhalten, dass wir nach wie vor mit den Nachwirkungen der ganzen Verletzungen zu kämpfen haben. Wir konnten schon im Sommer kaum eine vernünftige Vorbereitung bestreiten, gerade was den konditionellen und taktischen Bereich betrifft. Hinzu kommt, dass wir die Abgänge von Pia Adams und Johanna Heldmann nicht kompensieren konnten. Darüber hinaus haben wir auch knappe Spiele verloren, die wir in der vergangenen Spielzeit noch siegreich gestalten konnten. Dadurch hat sich dann eine gewisse Verunsicherung breit gemacht.
Sie haben die Abgänge von Pia Adams und Johanna Heldmann angesprochen. Was hat die Suche nach Nachfolgerinnen erschwert?
Wir haben finanziell nur begrenzte Möglichkeiten. Zudem hatten wir ganz klare Vorstellung wie ein möglicher Neuzugang auszusehen hat. Im Sommer wurde dann aber schnell klar, dass wir auf dem Transfermarkt nicht das passende Spielermaterial finden werden.
Zwar blieben auch nach dem Trainerwechsel von Dagmara Kowalska zu Sabine Nückel die erhofften Punkte aus, allerdings scheint die Mannschaft nun befreiter aufzuspielen.
Sabine Nückel und Co-Trainer Rainer Adams haben einen anderen Ansatz und versuchen Dinge positiver und lockerer zu vermitteln. Zwar konnten wir bisher noch keine Zähler sammeln, aber das Team spielt nach dem Trainerwechsel schon besser.
Das Derby gegen Solingen ist aufgrund der Tabellensituation ein echter Abstiegskrimi. Welche Bedeutung hat das Spiel am Samstag aus Ihrer Sicht?
Das Derby ist ein besonderes Spiel für uns. Ein Sieg würde unserer Mannschaft unglaublich guttun und würde uns für die kommenden Aufgaben einen ordentlichen Push geben. Wir wollen den Bock umstoßen.
Auf welche Dinge wird es aus Ihrer Sicht in den nächsten Wochen ankommen, um den Klassenerhalt zu erreichen?
Wir müssen schauen das wir fleißig punkten. Mit Nürtingen, Freiburg und Bremen gastieren drei direkte Konkurrenten in unserer eigenen Halle, sodass wir dort auf jeden Fall gewinnen wollen. Aber der Grundstein dafür wird am Samstag gelegt. Dort wollen wir uns freispielen.
Unabhängig vom Ausgang der Saison hat der TV Beyeröhde in der vergangenen Woche mit Dominik Schlechter einen neuen Trainer für die kommende Spielzeit verpflichtet. Welche Idee steckt dahinter, einen relativ jungen Trainer zu installieren?
Wir haben nicht gezielt nach einem jungen Trainer gesucht. Wir hatten verschiedene Namen im Kopf und haben auch einige Bewerbungen bekommen. Dominik hat uns mit seinem Konzept aber wirklich überzeugt und seine bisherige Arbeit in Recklinghausen spricht auch für sich.
Die derzeitige Situation machen die Planungen für die nächste Saison sicherlich nicht einfacher. Wie wird es bei den Handballgirls weitergehen?
Die Planungen laufen bereits und wir führen einige Gespräche was das Personal betrifft, allerdings liegt unser Fokus derzeit primär auf der aktuellen Situation. Dennoch sind wir optimistisch, dass wir in den nächsten Wochen die ein oder andere Personalentscheidung preisgeben können.
Wie sehen Sie die Chancen auf einen Derbysieg?
Ich sehe unsere Chancen wirklich bei 50:50. Wenn wir die Nerven behalten und aus den Fehlern der letzten Spiele lernen, werden wir das Spiel für uns entscheiden können. Stellen wir unsere Fehler aber nicht ab, kann uns Solingen durchaus gefährlich werden, zumal der HSV in den letzten Wochen eine aufsteigende Tendenz zeigt.
Dieser Text erschien auch in der Wuppertaler Rundschau!